Dietrich Bonhoeffer plante eine "Ethik" zu schreiben, konnte sie aber nicht mehr selbst abschließen. Mitten in der Arbeit an der "Ethik" ist Bonhoeffer von der Gestapo verhaftet worden. Die Fragmente zu dem Manuskript der "Ethik" überstanden den Krieg z.T. unter Dachsparren verborgen, z.T. im Garten vergraben. Erstmals 1949 erschienen, stellt die "Ethik" das erste postum aus dem Nachlass herausgegebene Werk Bonhoeffers dar.
Dietrich Bonhoeffer war nicht nur wissenschaftlicher Theologe und Widerstandskämpfer, sondern auch Prediger und Seelsorger. Besonders in den ´Predigten an Wendepunkten´, also den Predigten zu Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung, hören wir Bonhoeffer persönlich und seelsorgerlich zu Menschen sprechen. In den Bibelarbeiten beschäftigt er sich ausführlicher mit biblischen Themen und Personen, wie dem Leben König Davids, dem Wiederaufbau Jerusalems unter Nehemia, dem geistlichen Auftrag des Timotheus und weiteren. Für das eigene geistliche Leben auch heute noch inspirierend!
Dietrich Bonhoeffer: Zeitzeugnis, Mahnung und Inspiration - Wichtige Predigten der Jahre 1925 bis 1941
Gott Gott sein lassen - was Dietrich Bonhoeffer in der Zeit der NS-Diktatur forderte, gilt als Mahnruf auch uns. In seinen Predigten hören wir den Theologen, den Christen und auch den Widerstandskämpfer Bonhoeffer gleichermaßen. Hier finden sich die großen Themen, die ihn beschäftigt haben, wie die Ausrichtung an Gottes Wort, die kostbare Gnade und das gemeinsame Leben in der Nachfolge - nicht für Theologen formuliert, sondern der Gemeinde gepredigt. Zeitzeugnis, Mahnung und Inspiration zugleich.
Es gibt hier in der Zelle keine größere Freude als Briefe" - Briefe waren für Dietrich Bonhoeffer im Gefängnis eine Art Lebenselixier. Durch sie konnte er weiterhin Anteil nehmen am Leben seiner Lieben - und in den Briefen, die er selber schrieb, konnte er sich der Außenwelt mitteilen. Persönliches und theologische Überlegungen sind darin untrennbar miteinander verwoben.
Durch seine Briefe wird sich Bonhoeffer im Gefängnis bewusst, dass es nicht um Religion als einen isolierten Bereich des Lebens geht, sondern darum, ganz Mensch zu sein, der mit all seinen Bedürfnissen ganz diesseitig an Christi Leben teilhat, auch an seinem Kreuz und Leiden.
Was heißt es, Jesus bis zum Kreuz nachzufolgen und Verantwortung für diese Welt und auch für kommende Generationen zu übernehmen?
Die Briefe an seine wichtigsten Bezugspersonen seine Eltern, seine Verlobte und seinen besten Freund sind hier erstmalig chronologisch zusammengestellt.
In Gebeten, Gedichten und anderen Gedanken, die Dietrich Bonhoeffer während seiner Haft von 1943-1945 zu Papier gebracht hat, verarbeitet er nicht nur die Trennung von allem, was sein bisheriges Leben ausmachte - er weitet den Blick auf die Zukunft. Er weiß sich in allen Kämpfen und Anfechtungen "von guten Mächten wunderbar geborgen".
Gedichte wie Wer bin ich oder die Gebete, die er für seine Mitgefangenen schrieb, sind nicht nur einzigartige Zeugnisse des Widerstands gegen das NS-Regime - sie können meditiert oder sogar mitgebetet werden.
Theologische Auslegung von Genesis 1-3
In den Wochen vor und nach der sog. Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30.1.1933 legt Dietrich Bonhoeffer in einer Vorlesung an der Berliner Universität die ersten drei Kapitel der Bibel als Buch der Kirche aus. Er liest die Schöpfungsgeschichte von Christus her und auf ihn hin, weil Christus die Mitte der Weltgeschichte ist. Nicht der Nationalsozialismus, sondern allein Jesus Christus ist der Anfang, das Neue, und damit auch das Ende des Alten.
"Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Unser Kampf heute geht um die teure Gnade."
Für Dietrich Bonhoeffer gibt es keinen lebendigen Glauben ohne Gehorsam. Seit seinem Studienaufenthalt in New York, wo er eine Hinwendung zu einem persönlichen Christusglauben erlebte, sind seine Theologie und Spiritualität geprägt von der Sehnsucht, die Anweisungen der Bergpredigt wörtlich zu nehmen. Die Nachfolge, wie sie die Bergpredigt fordert, sind zur Mitte und zum Motor seiner Theologie und seines Lebens geworden. Seine Auslegung der Bergpredigt inspiriert damals wie heute, Jesus zu folgen.
Mitten in der NS-Zeit, als die Deutschen Christen das Alte Testament abschaffen wollten, wollte Dietrich Bonhoeffer mit diesem Buch den Psalmen und dem Psalmengebet wieder Heimatrecht in der evangelischen Spiritualität verschaffen. Der Psalter war das Gebetbuch Jesu – wie hat er sie gebetet und was heißt es für Christen heute, die Psalmen im Glauben an Jesus Christus zu beten?
Dietrich Bonhoeffer gründete die erste evangelische Kommunität mit gemeinsamem Leben im 20. Jahrhundert – das Bruderhaus des Predigerseminars der Bekennenden Kirche. In „Gemeinsames Leben“, seinem meistverkauften Buch, schreibt er über den Wert gemeinsamer geistlicher Übungen. Dabei zeigt er sich als Pionier der Bibel-Meditation und als Vorkämpfer für die Erneuerung der evangelischen Beichte.
„Gemeinsames Leben“ – ein geistliches Übungsbuch, das jeder gelesen haben sollte, der in der Gemeinschaft mit anderen Christen lebt – sei es in einer Kommunität, in der Gemeinde, dem Hauskreis, aber auch in der Familie.
Dietrich Bonhoeffer: einer der führenden Köpfe der Bekennenden Kirche und des Widerstands im Dritten Reich. Leiter des verbotenen Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde.
Lutherischer Theologe. Gründer der ersten evangelischen Kommunität. Poet. Märtyrer. Ein Kirchenvater des 20. Jahrhunderts. Ein Heiliger? Vor allem ein Christ, der Jesus nachfolgte!
Dietrich Bonhoeffers Werke sind heute Klassiker: Gemeinsames Leben. Nachfolge. Widerstand und Ergebung - seine Briefe und Aufzeichnungen, die er im Gefängnis schrieb, wie z.B. sein berühmtes
Gedicht "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Gerade Bonhoeffers Schriften, die er nicht als theologischer Wissenschaftler, sondern bewusst für die Gemeinde, für "normale Christen", geschrieben
hat, sind Klassiker, die man gelesen haben muss. Sie haben nichts von ihrer geistlichen Tiefe und Bedeutung eingebüßt und sind heute noch so spannend wie zu der Zeit, als er sie geschrieben hat.